Biographie

Adolf Friedrich Graf von Schack (Photographie)
Adolf Friedrich Graf von Schack (Photographie)

1815

2. August: Adolf Friedrich Graf von Schack wird auf Gut Brüsewitz bei Schwerin als Sohn eines Diplomaten geboren.


1838

Nach seinem Jurastudium, das er widerwillig absolviert hat, tritt er beim Berliner Kammergericht das Referendariat an.


1839

Er studiert danach Geschichte und orientalische Sprachen, läßt sich vom Dienst beurlauben und unternimmt Reisen im Mittelmeerraum.


1840

Schack begleitet den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin auf einer Orientreise; danach arbeitet er als mecklenburgischer Diplomat zunächst in Frankfurt am Main, dann in Berlin.


1845

Seine kulturgeschichtliche Studie »Geschichte der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien« wird gedruckt (3 Bände, Berlin 1845–1846); unvollendet bleibt das ergänzende Werk »Die englischen Dramatiker vor, neben und nach Shakespeare« (Stuttgart 1893).

»Spanisches Theater«, (Übersetzung, 2 Bände).


1851–1853

Schacks Ruhm als Übersetzer begründen die Bände »Firdusi: Heldensagen« und »Firdusi: Epische Dichtungen« (Berlin 1851 und 1853).


1852

Er quittiert den Staatsdienst.


1857

»Stimmen vom Ganges«, (Indische Sage).


1859

Maximilian II. von Bayern beruft Schack nach München, weil er von dessen Gedichten beeindruckt ist. Dort baut Schack eine Sammlung der zeitgenössischen deutschen Malerei auf.


1860

»Romanzero der Spanier und Portugiesen« (Übersetzung).


1865

»Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sizilien« (2 Bände).


1869

Nach dem ersten Band »Gedichte« (Berlin) erscheinen in schneller Folge poetische Werke. Schack verehrt Platen und versucht ihn in den drei klassischen Gattungen noch zu überbieten. Wie dieser bedient er sich antikmediterraner und orientalischer Stoffe.


1872

Das Trauerspiel »Die Pisaner« erscheint, (Berlin) mit dem bei Dante überlieferten, im Wettstreit mit Gerstenberg aufgenommenen Ugolino-Stoffes.

Das Epos »Lothar« (Berlin) enthält auch autobiographische Reiseschilderungen.


1873

Zwei »politische Lustspiele« im Geist des Aristophanes erscheinen: »Der Kaiserbote« und »Cancan« (Leipzig).


1874

»Nächte des Orients« oder »Die Weltalter« (Stuttgart).


1876

Schack bekommt den Adelstitel und nennt sich fortan »von Schack«.


1878

»Strophen des Omar Chijam«, (Übersetzung).


1881

Die zehn Gesänge von »Die Pleiaden« (Leipzig) spiegeln den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 im Freiheitskampf der Hellenen gegen die Perser wieder.


1882

»Lotosblätter«.


1887

Schack tritt aus dem Kapitel des Maximiliansordens aus; seine Gemäldesammlung vermacht er Kaiser Wilhelm II. Die oppositionellen Münchner »Modernen« Conrad und Kirchbach und die Brüder Hart setzen sich für Schack ein.


1888

»Ein halbes Jahrhundert«, (Erinnerungen, 3 Bände).


1889

Schacks Studie »Die erste und die zweite Renaissance« in der Sammlung »Pandora« (Stuttgart) hat das Verhältnis Europas zum Orient zum Thema.

»Geschichte der Normannen in Sicilien«,(2 Bände).


1891

Die späte Schrift »Joseph Mazzini und die italienische Einheit« (Leipzig) zeugt von Schacks Liberalismus. Verbittert nimmt er die Nichtbeachtung seines Schaffens durch das deutsche Volk hin. In München gilt er als wunderlicher Idealist. Zu dieser Zeit ist er bereits schwer augenleidend.


1894

»Episteln und Elegien«.

14. April: Schack stirbt in Rom; seine Grabstätte befindet sich in Stralendorf bei Schwerin.


Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Komtesse Mizzi oder Der Familientag. Komödie in einem Akt

Komtesse Mizzi oder Der Familientag. Komödie in einem Akt

Ein alternder Fürst besucht einen befreundeten Grafen und stellt ihm seinen bis dahin verheimlichten 17-jährigen Sohn vor. Die Mutter ist Komtesse Mizzi, die Tochter des Grafen. Ironisch distanziert beschreibt Schnitzlers Komödie die Geheimnisse, die in dieser Oberschichtengesellschaft jeder vor jedem hat.

34 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Frühromantik

Große Erzählungen der Frühromantik

1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.

396 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon